Malmedy

Maiennacht

Die „Maiennacht“ (die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai) ist eine der beliebtesten Traditionen in der Malmedyer Wallonie. Diese Nacht ist gänzlich der Liebe gewidmet, wie sie in dem von Florent Lebierre geschriebenen Text eines Lieds zum Ausdruck kommt, das sein Bruder Olivier vertont hat.

Es ist schwer, den besonderen Erfolg dieser Melodie zu erklären. Das Lied beschreibt auf Wallonisch, dass der Himmel schön ist und dass sich die kleinen Vögel für einige Stunden in den Wiesen ausruhen, während die Freier Wälder und Hecken durchforsten, um einen Zweig zu finden, der schön genug ist, um vor der Wohnung der Liebsten gepflanzt zu werden. Der Refrain handelt davon, wie süß diese Nacht ist: „Oh, welch schöne Nacht, die Maiennacht, wenn man das Glück hat, geliebt zu werden.“

Gegen 22 Uhr schicken sich die Musiker, die Sänger oder einfach nur Gruppen von Freunden an, den Freundinnen, Ehefrauen oder auch den Verantwortlichen der Chor- oder Musikvereine einen Besuch abzustatten. Sobald die Gruppen in die Nähe des Hauses kommen, vor dem sie singen oder spielen werden, ist absolute Stille Pflicht. Auf ein Signal hin erheben sich dann die Stimmen oder Noten hinauf in den Himmel, während die Schöne verstohlen hinter ihrem Fenster zusieht. Die Tradition will es, dass nach Vollendung des Lieds gemeinsam im Haus angestoßen oder eine Kleinigkeit gegessen wird, bevor es dann weiter zum nächsten Stelldichein geht.

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