Der genaue Ursprung von „lu cûh’née“ ist unbekannt, aber es handelt sich dabei in jedem Fall um eine sehr alte Tradition, denn bereits ein Artikel aus dem Jahr 1890 erwähnt sie als ein bäuerliches Brauchtum.
„Cûh’ner“ (ausgesprochen: Küsch-nee) ist ein wallonisches Wort, das so viel wie „kochen“ bedeutet und aus diesem Verb hat sich bis heute die Bezeichnung für ein ganz bestimmtes Gericht herausgebildet, eben das „cûh’née“. In Malmedy sagt man denn auch: „ein cûh’née machen“.
Früher aß man das „cûh’née“ zur Zeit des Kartoffelrodens, d. h. also in den Monaten September, Oktober und November. Die Mahlzeit, an die sich oft ein Fest anschloss, fand in den Feldern oder auf den Hügeln statt, auf denen die Kartoffeln angebaut wurden. Dabei wurde ein Feuer gemacht und sobald davon nur noch die Glut übrig war, ließ man „die Kartoffeln ‚knallen‘“ (auf Wallonisch: „petter les crompîres“).
Das Rezept des „cûh’née“ wurde mit der Zeit nur wenig verändert. Die Kartoffeln werden als Pellkartoffeln zubereitet, in zwei Hälften geschnitten, gesalzen und gepfeffert. Dann kommt noch etwas Butter dazu. Man isst sie zusammen mit marinierten Heringen und Zwiebeln (in Butter geschmort oder roh und ganz fein gehackt). Und dazu sind – je nach Geschmack – ein Bier oder ein Peket (Lütticher Genever) die perfekten Begleiter.
Heute allerdings kochen die Malmedyer das „cûh’née“ meistens zu Hause in der Familie oder unter Freunden. Es lebt aber auch als Tradition in verschiedenen Gruppen und Organisationen weiter: So versammeln sich beispielsweise Musikvereine, Chöre oder diverse Klubs in einem Saal und lassen nach einem ausgiebigen „cûh’née“ die Feier mit Spielen oder einem Tanzabend ausklingen.